15 Tipps für jedes Alter – So lernt Ihr Kind den Umgang mit Geld

Stand: 25.06.2024

Eltern sind für die finanzielle Bildung Ihres Kindes verantwortlich. Sie haben dabei eine Vorbildfunktion und bestimmen maßgeblich, welche Beziehung Ihr Kind zum Geld haben wird. Im Folgenden finden Sie viele Tipps und Anregungen für verschiedene Altersgruppen und was Sie tun können, damit Ihr Kind den richtigen Umgang mit Geld lernt.

Warum so wichtig? Rolle der Eltern Tipps für jede Altersgruppe Fazit

Schauen wir uns zunächst an, was die Vorteile einer guten finanziellen Bildung für das Kind sind und welche entscheidende Rolle Sie als Eltern dabei spielen.

Warum ist der richtige Umgang mit Geld für Kinder so wichtig?

Geld ist in unserer Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil des Lebens und hat einen großen Einfluss auf unsere Lebensweise und Lebensqualität.

Geld ist ein Mittel zum Zweck und kann dabei helfen, Träume und Ideen zu verwirklichen. Es bietet in gewisser Weise auch Sicherheit und Rückhalt. Finanzielle Freiheit ist für viele Menschen ein lohnenswertes Ziel. Zudem hilft eine gute finanzielle Bildung dabei, ein gutes Verhältnis zum Konsum zu entwickeln, so dass später Schulden und Geldsorgen weniger wahrscheinlich sind.

Dass Ihr Kind einen gesunden Umgang mit Geld lernt, ist daher sehr wichtig.

Wenn das Kind gut mit Geld umgehen kann…

  • … wird das Meiste sinnvoll gespart oder investiert.
  • … ergeben sich mehr Möglichkeiten.
  • … können Wünsche und Träume verwirklicht werden.
  • … steigt die Wahrscheinlichkeit von finanzieller Freiheit.
  • … ist Geld ein Mittel zum Zweck.

Wenn das Kind schlecht mit Geld umgehen kann…

  • … wird das Meiste sofort ausgegeben.
  • … sind später Schulden wahrscheinlicher.
  • … bleiben dem Kind Chancen verwehrt.
  • … steigt das Risiko von Altersarmut.
  • … ist Geld eher ein Stress- und Sorgenfaktor.

Wie Sie sehen, kann das, was das Kind über Geld lernt, großen Einfluss auf das gesamte Leben haben. Sie als Eltern formen die Zukunft Ihrer Kinder.

Rolle der Eltern

Der richtige Umgang mit Geld wird nicht in der Schule gelehrt, so dass sich die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten selbst darum kümmern müssen. Sie tragen die Verantwortung für die finanzielle Bildung des Kindes und haben die Aufgabe, das Kind auf das Leben vorzubereiten.

Seien Sie sich bitte absolut bewusst, dass Sie als Eltern eine Vorbildfunktion haben. Ihr Kind wird sich bei Ihnen sehr viel abschauen. Kinder sehen, wie Sie selbst mit Geld umgehen und hören zu, was Sie über Geld sagen.

Beispiel

Wenn Sie selbst nicht gut mit Geld umgehen können, das Thema nie ansprechen oder sich immer wieder negativ darüber äußern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihr Kind eine negative Beziehung zum Geld haben wird und im späteren Leben Geldprobleme bekommt.

Die finanzielle Bildung des Kindes beginnt somit bei Ihnen. Sie können nur das weitervermitteln, was Sie selbst über Geld wissen. Es bedeutet auch, dass Sie selbst dazulernen und dieses Wissen dann weitergeben.

Die folgenden Fragen helfen Ihnen, bewusst Ihre eigene Beziehung zum Geld herauszufinden:

  1. Wie oft reden Sie im Beisein Ihres Kindes über Geld? Ist es ein ständiges Thema oder wird es eher selten erwähnt?
  2. Was haben Sie für Glaubenssätze zum Thema Geld? z.B. Geld macht nicht glücklich, Geld ermöglicht mir Freiheit
  3. Sehen Sie Geld eher positiv (Träume verwirklichen) oder negativ (Sorgen, Last, Mangel)?
  4. Wie gehen Sie mit Geld um? Sind Sie eher sparsam, geben Sie Geld zeitnah aus oder haben Sie Schulden?
  5. Verursacht Geld eher Stress und Sorgen oder sagen Sie sich eher „ist doch nur Geld“?

Die nun folgenden Tipps helfen nicht nur Ihrem Kind. Es werden auch wichtige Grundprinizpien vermittelt, die auch Ihnen noch weiterhelfen können. Im Idealfall beschäftigen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind mit dem Thema Geld und schaffen über die Zeit ein solides Fundament für die finanzielle Bildung Ihres Kindes.

Seien Sie ein Begleiter für Ihr Kind, lassen Sie aber mit zunehmenden Alter immer mehr Freiräume zum Experimentieren.

Tipps für jede Altersgruppe

4 – 6 Jahre 7 – 9 Jahre 10 – 12 Jahre 13 – 17 Jahre

Wir haben für Sie die besten Tipps direkt nach Altersgruppen sortiert. Alles, was jetzt folgt, sind Anhaltspunkte und Ideen, Ihr Kind beim Thema Geld zu fördern. Entscheiden Sie selbst, was individuell für Ihr Kind am meisten Sinn macht.

4 – 6 Jahre

Tipp 1: Verständnis von Zahlen vermitteln

Machen Sie Zahlen für Ihr Kind sichtbar und greifbar. Das Ziel ist, dass das Kind die Beziehung zwischen der Zahl und der jeweiligen Menge versteht. Fangen Sie ganz klein an und steigern Sie sich mit der Zeit.

Hier sind einige Ideen:

  • Schneiden Sie die Zahlen von 0 bis 9 aus Karton aus, so dass das Kind die Form greifen und erleben kann.
  • Zählen Sie gemeinsam, wie viele Spielsachen gerade auf dem Boden liegen oder wie viele Enten gerade im Teich schwimmen.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass die Zahl 5 nicht nur 5 Murmeln sind, sondern auch 5 Bausteine sein können.
  • Auch im Alltag sind wir überall von Zahlen umgeben, von denen das Kind lernen kann, zum Beispiel die Hausnummer 3 oder die 10 auf dem Nummernschild.
  • Damit das Kind unterschiedliche Mengen versteht, können Sie zum Beispiel Ihrer Tochter bzw. Ihrem Sohn 5 Steinchen und sich selbst 3 Steinchen hinlegen. Das Kind soll dann herausfinden, wie viele Steine Ihnen fehlen oder wie viele es verschieben muss, damit beide Seiten gleich viele Steinchen haben.

Tipp 2: Geld spielerisch vermitteln

Sie müssen nicht jeden Tag über Geld reden oder dem Kind trockene Konzepte vermitteln. Es geht zunächst darum, offen über Geld zu sprechen und frühzeitig anzufangen – auf altersgerechte und spielerische Art und Weise. Versuchen Sie die richtige Balance zu finden.

Es gibt vele Möglichkeiten, das eigene Kind an das Thema Geld heranzuführen. Sie können zum Beispiel…

  • Gesellschaftsspiele spielen, die eine Form von Währung für den Spielspaß nutzen.
  • Einkäufe mit Spielgeld simulieren.
  • Tauschgeschäfte eingehen.

Extra-Tipp

Sie können kostenlos, direkt bei der Bundesbank, die Publikation Mein Euro – Spiel- und Rechengeld mit ausstanzbaren Münzen und Banknoten bestellen.

Tipp 3: Das erste Taschengeld

Statistisch bekommen bereits die meisten Kinder in Deutschland im Vorschulalter Taschengeld. Dies ist ein sehr wichtiger erster Schritt, das finanzielle Verantwortungsbewusstsein des Kindes zu entwickeln. Je eher das Kind lernt, mit dem eigenen, zur Verfügung stehenden Geld verantwortungsvoll umzugehen, desto besser. Das Kind soll frei entscheiden, ob es das Geld sparen oder sich etwas Kleines kaufen will.

Beginnen Sie damit, das Taschengeld jede Woche an einem festen Tag zur gleichen Uhrzeit in bar auszuzahlen. So kann das Kind das Geld in die Hand nehmen und ein besseres Gefühl dafür entwickeln. Für den Anfang reichen 1-2 Euro die Woche. Die genaue Höhe legen Sie individuell fest.

Hier sind zur Orientierung die Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts. Diese sind von 2020 und würden heute wahrscheinlich inflationsbreinigt noch etwas höher sein.

Alter Taschengeld
4 Jahre 0,50 – 1,00 € / Woche
5 Jahre 0,50 – 1,00 € / Woche
6 Jahre 1,00 – 1,50 € / Woche
7 Jahre 1,50 – 2,00 € / Woche
8 Jahre 2,00 – 2,50 € / Woche
9 Jahre 2,50 – 3,00 € / Woche
10 Jahre 16,00 – 18,50 € / Monat
11 Jahre 18,50 – 21,00 € / Monat
12 Jahre 21,00 – 23,50 € / Monat
13 Jahre 23,50 – 26,00 € / Monat
14 Jahre 26,00 – 31,00 € / Monat
15 Jahre 31,00 – 39,00 € / Monat
16 Jahre 39,00 – 47,00 € / Monat
17 Jahre 47,00 – 63,00 € / Monat
18 Jahre 63,00 – 79,00 € / Monat

Wichtig ist, dass Sie gewisse Grundregeln einhalten. Wenn das Geld alle ist, ist es alle. Geben Sie Ihrem Kind kein weiteres Geld. Es gibt auch keinen Vorschuss. Das Kind soll lernen, mit dem Geld auszukommen, bis es das nächste Taschengeld gibt.

7 – 9 Jahre

Tipp 4: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Geld

Was Sie hier Ihrem Kind mitgeben, hängt stark von Ihren eigenen Glaubenssätzen zum Thema Geld ab.

In diesem Alter können Sie Ihrem Kind genauer erklären, was Geld eigentlich ist, wo es herkommt und was man damit machen kann (ausgeben, sparen, spenden, investieren). Erklären Sie, dass Geld wichtig ist, aber nicht das Wichtigste ist. Gesundheit und soziale Beziehungen sind mindestens genauso wichtig.

Machen Sie Ihrem Kind klar, dass man nicht einfach so Geld bekommt, sondern dafür arbeiten bzw. Zeit investieren muss. Geld ist zudem begrenzt. Man sollte also sorgsam damit umgehen.

Es gibt zum Thema Geld und Finanzen auch viele gute Kinderbücher, die Sie gemeinsam lesen bzw. abends vorlesen können.

Tipp 5: Bankgeschäfte erklären

Nehmen Sie Ihr Kind am besten mal mit, wenn Sie eine Bankfiliale besuchen und zusammen Bankgeschäfte erledigen. So versteht das Kind, dass das eigene Geld bei einer Bank verwahrt wird und man vor Ort Geld abheben kann. Falls Sie Ihr Konto bei einer Direktbank haben, können Sie dem Kind das Online-Banking zeigen.

Tipp 6: Wert des Geldes vermitteln

Mit der Zeit wird es immer wichtiger, dass Ihr Kind ein Gefühl für Preise entwickelt. Nehmen Sie Tochter oder Sohn am besten regelmäßig bei Einkäufen mit. Zeigen Sie, was Ihrer Meinung nach teuer und was billig ist. Nach und nach wird das Kind besser verstehen, was wie viel kostet und was sich vom Wert her mehr lohnt.

Tipp 7: Sparschwein

Ein Sparschwein ist ideal, um das Kind zu ermutigen, länger für einen Wunsch zu sparen und sich diesen zu erfüllen. Mit der Zeit versteht das Kind, dass je länger es spart und durchhält, desto mehr kann es sich davon kaufen. Wenn es hingegen gleich das gesamte Geld ausgibt, sind größere Käufe nicht möglich. Langes Sparen können Sie extra belohnen, indem Sie noch etwas Geld hinzugeben, wenn bestimmte Meilensteine erreicht werden, z.B. geben Sie 2 € extra als Belohnung für das Erreichen von 50 €.

Hinweis

Sparen und nicht gleich alles ausgeben muss trainiert werden. Wir Menschen waren hunderttausende Jahre lang nur Jäger und Sammler, die nur das Nötigste mitgenommen und den Rest sofort verwertet haben. Dieses Verhalten steckt im Blick auf die Evolution noch in uns.

Es muss hierbei nicht nur ein Sparschwein sein. Sie können auch mehrere Spardosen für verschiedene Sparziele einrichten, z.B. für das langfristige Sparen, für das Wunschspielzeug oder für kleine Sachen, die das Kind selbst bezahlt, z.B. beim Bäcker oder am Kiosk. Schauen Sie gemeinsam immer mal hinein, wie viel in der Zwischenzeit zusammengekommen ist.

Tipp 8: Spenden

Geld kann viel Positives bewirken. Erklären Sie Ihrem Kind, dass man nicht das gesamte Geld für sich behalten muss, sondern auch anderen damit helfen kann, die es dringender benötigen. Wenn Sie bereits selbst spenden, dann berichten Sie davon.

Vielleicht übernehmen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Patenschaft für ein Projekt, welches sie sich zusammen ausgesucht haben. Sie könnten auch nicht mehr benötigte Spielsachen und Anziehsachen auf dem Flohmarkt oder online verkaufen und den Gewinn spenden.

10 – 12 Jahre

Tipp 9: für Konsum sensibilisieren

Reden Sie in diesem Altersbereich mit Ihrem Kind über die Rolle der Werbung. Es geht nicht darum, diese pauschal zu verteufeln. Vielmehr sollten Sie Ihr Kind für die Werbebotschaften sensibilisieren. Das Kind soll nicht alles blind glauben, was in der Werbung erzählt wird, sondern sich selbst tiefer damit auseinander setzen. Die Werbung will einem einreden, dass man dieses Produkt unbedingt braucht, um ein Problem zu lösen und glücklich zu sein. Doch ein inneres Glücksempfinden hat wenig mit äußerem Konsum zu tun, sonst wären alle reichen Menschen glücklich – was nicht der Fall ist.

Im Idealfall gibt Ihr Kind nur Geld für Dinge aus, die es wirklich braucht oder wirklich will, Betonung auf „wirklich“. Es macht hierbei nochmal einen Unterschied, ob man Geld für etwas ausgibt, was man nur einmalig nutzt, z.B. für einen Ausflug oder teure Süßigkeiten, oder ob man etwas kauft, wovon man länger etwas hat, z.B. ein Skateboard oder ein Buch.

Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass auch Sie selbst nicht alles kaufen und auf Dinge verzichten. Das eigene Kind muss nicht dem Gruppendruck verfallen und das kaufen, was auch die Freunde haben. Es muss auch nicht etwas kaufen, nur um dann damit angeben zu können.

Tipp 10: Taschengeld monatlich auszahlen

Wechseln Sie von der wöchentlichen zur monatlichen Auszahlung des Taschengeldes. Das Kind lernt dadurch, länger mit dem zur Verfügung stehenden Geld auszukommen. Bleiben Sie dabei gewohnt konstant, d.h. geben Sie den vorher vereinbarten Betrag immer am gleichen Tag des Monats.

Extra-Tipp

Wichtig: Das Kind darf nicht einfach alles bekommen, was es will, ohne etwas dafür zu tun. Es wird sonst große Probleme im Erwachsenenalter bekommen, da man sich dann das Geld verdienen muss. Wenn sich Ihr Kind etwas kaufen will, aber das Taschengeld nicht reicht, dann geben Sie ihr oder ihm Aufgaben im Haushalt, so dass es sich etwas nebenbei verdienen kann.

Tipp 11: Kinderkonto eröffnen

Der nächste große Schritt im verantwortungsvollen Umgang mit Geld ist ein Kinderkonto. Dieses ist kostenlos und hilft dabei, die ersten eigenen Erfahrungen mit Bankgeschäften zu machen, sei es per Online-Banking oder in der Filiale. Das Schülerkonto wird nur im Guthaben geführt und kann nicht ins Minus geraten. Wenn Sie wollen, können Sie das Taschengeld darauf überweisen.

Sie als Eltern haben dabei die Möglichkeit, selbst festzulegen, welche Kontofunktionen Ihr Kind nutzen darf. Mit zunehmenden Alter des Kindes können Sie diese dann erweitern. Nehmen Sie sich anfangs die Zeit und zeigen Sie Ihrem Kind, wie alles genau funktioniert. Weisen Sie auch darauf hin, wie wichtig Sicherheit beim Online-Banking und Karteneinsatz ist, d.h. auf die eigene Bankkarte gut aufpassen, die PIN merken, nie leichtfertig Daten weitergeben, ein sicheres Passwort wählen, etc.

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Tipp 12: Kinderdepot eröffnen

Neben dem Geld ausgeben, sparen und spenden gibt es noch das Investieren. Die Geldanlage an der Börse eine gute Möglichkeit, mehr aus dem Geld zu machen. Je eher Sie mit dem Aufbau eines Vermögens beginnen, desto besser. Speziell für Kinder bieten viele Banken kostenlose Kinder- bzw. Juniordepots. Es gibt zum Beispiel ETF-Sparpläne, die Sie für wenige Euro im Monat besparen können. Es kann auch ein Teil des Taschengeldes direkt auf das Depot gehen. Zusätzlich gibt es steuerliche Vorteile, da auch für Ihr Kind Freibeträge gelten.

Erklären Sie, was die Börse ist und wie sie funktioniert. Was ist der Unterschied zwischen aktivem und passiven Investieren? Welche Wertpapierarten gibt es und wie sind die Chancen und Risiken? Was ist der Zinseszinseffekt? Falls Sie dies selbst nicht genau wissen, ist das nicht schlimm. Bilden Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind weiter. Vielleicht haben Sie aber auch schon selbst ein Depot und können Ihrem Kind zeigen, wie alles funktioniert.

13 – 17 Jahre

Tipp 13: selbst Geld verdienen

Denken Sie immer daran, dass ihr Kind früher oder später komplett alleine klarkommen muss. Ferienjobs und kleine Nebensjobs sind gute Gelegenheiten für Ihr Kind, eigene Erfahrungen zu sammeln und selbständiger zu werden.

Möglichkeiten gibt es viele: Zeitung austragen, Nachbarn helfen, Babysitten, Auto waschen, Rasen mähen, alten Menschen bei technischen Sachen helfen.

Tipp 14: für Schulden sensibilisieren

Mehr als 5,5 Millionen Menschen in Deutschland sind laut dem SchuldnerAtlas überschuldet. Wir leben in einer Gesellschaft, in der es uns leicht gemacht wird, Schulden aufzubauen. Hier der Dispokredit zum Konto überziehen, da die Kreditkarte mit Kreditrahmen und dort „Jetzt kaufen und später bezahlen“. Dazu kommt dann noch die Inflation. Reden Sie mit Ihrem Kind über all diese Punkte.

Zeigen Sie mögliche Konsequenzen auf. Weisen Sie darauf hin, dass es Jahre dauern kann, bis man wieder aus einer Schuldenfalle draußen ist und man währenddessen von Geldsorgen geplagt wird. Ihr Kind wird sich dann zweimal überlegen, ob es wirklich jeden Monat neue Klamotten will oder jedes Jahr ein neues Handy braucht.

Tipp 15: Realitätscheck

Um Ihren Teenager auf das Leben vorzubereiten, empfiehlt es sich, die alltäglichen Kosten durchzugehen. Weiß Ihr Kind, wie hoch die monatlichen Kosten für Strom, Wasser und Heizung sind? Wie viel gibt man ungefähr im Monat für Lebensmittel aus? Was hat der Urlaub gekostet? Sie können hierbei auch gemeinsam ein Haushaltsbuch führen, entweder klassisch per Zettel und Stift oder mit einer der vielen Apps. Sie müssen nicht unbedingt Ihre tatsächlichen Zahlen benutzen, sondern können auch mit Durchschnittswerten rechnen, damit das Kind eine realitätsnahe Vorstellung bekommt, was das Leben so kostet.

Andersherum lohnt sich aber auch ein Blick auf die Einnahmen. Hat Ihr Kind schon genaue Vorstellungen, was es im Leben erreichen will? Wie sieht es beim Thema Beruf aus? Gibt es große Wünsche, die erfüllt werden wollen? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen, wie viel Geld Ihr Kind verdienen muss und hat damit auch Einfluss darauf, wie viel Geld gespart bzw. investiert werden muss.

Fazit

Es ist nicht einfach, sich selbst ehrlich und aufrichtig mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen und dann noch das Gelernte dem eigenen Kind über viele Jahre auf passende Art und Weise zu vermitteln. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern nach und nach dem eigenen Kind die wichtigsten Grundlagen für einen gesunden Umgang mit Geld auf den Weg zu geben, so dass es ein Leben lang davon profitieren kann.


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