Kinder- und Jugendkonto – Kinder und ihr eigenes Geld

Stand: 24.09.2021

Die Eröffnung eines Kinder- bzw. Jugendkontos ist meist ab 7 Jahren möglich. Es hilft dem Kind, den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen und selbst zu bestimmen, was mit dem Taschengeld geschehen soll. Eltern sollten individuell entscheiden, wann das eigene Kind für ein Girokonto bereit ist und welche Kontofunktionen es nutzen darf. Die Angebote der Banken sind in der Regel kostenlos und bieten häufig auch kleine Prämien oder Clubangebote speziell für Minderjährige.

Was ist ein Kinderkonto? Kontoeröffnung Kontoleistungen Umgang mit Geld Fazit

Schon während der Kindergartenzeit zahlen viele Kinder stolz ihr Erspartes auf dem eigenen Sparbuch ein und lernen so schon den ersten Umgang mit Geld. Rund um den Schulbeginn ist es bei vielen Banken sogar möglich, ein Kinder- bzw. Jugendgirokonto zu eröffnen. Das Mindestalter liegt in der Regel bei 7 Jahren. Einige Banken bieten ihre Jugendgirokonten erst ab dem 12. Lebensjahr an.

Das Kinder- und Jugendkonto

Bei einem Kinder- bzw. Jugendkonto handelt es sich um ein reguläres Girokonto mit speziellen Bestimmungen und Vergünstigungen. Diese sind oftmals von der Bank so gewählt, dass die jungen Kunden möglichst frühzeitig an das jeweilige Kreditinstitut gebunden werden. Sie beinhalten jedoch auch Vorteile für die jungen Leute und ermöglichen einen vergleichsweise risikoarmen Umgang mit Geld. Ein Überziehungskredit mit Dispozinsen ist beispielsweise für minderjährige Kontoinhaber ausgeschlossen.

Auch die maximale tägliche Auszahlungsmenge lässt sich individuell durch die Erziehungsberechtigten bestimmen. Angesichts des Kaufs von Apps, Musik-Downloads usw. ermöglicht ein Kinder- und Jugendkonto Kindern und Jugendlichen eine finanzielle Selbstständigkeit, bei der sie üben können, mit ihren finanziellen Ressourcen auszukommen.

Im Vergleich zu anderen Kontoarten weist ein Kinder- und Jugendkonto folgende Besonderheiten auf:

  • meist keine Kontoführungsgebühren
  • Bankcard ohne Bezahlfunktion (Prepaid)
  • kostenfreie Bargeldauszahlung an Geldautomaten
  • keine Kontoüberziehung oder Dispokredit möglich
  • Möglichkeit, einem bankinternen Kinder- bzw. Jugendclub beizutreten und dessen Angebote zu nutzen (nicht bei allen Banken)
  • kostenfreies Online Banking
  • Fortführung des Kontos während der Ausbildungs- oder Studentenzeit zu ähnlich günstigen Bedingungen

Die Eröffnung eines Kinder- und Jugendkontos erfordert bis zum 18. Lebensjahr des Kontoinhabers immer die Erlaubnis oder Einwilligung der Erziehungsberechtigten.

Ein Kinder- und Jugendkonto eröffnen – ab welchem Alter ist das sinnvoll?

Obwohl viele Banken ihre Kinder- und Jugendgirokonten bereits ab dem siebten Lebensjahr anbieten, ist es nicht immer empfehlenswert, dies schon so früh in Anspruch zu nehmen. Einerseits haben viele Kinder rund um den Wechsel von Kindergarten und Schule genügend neue Aufgaben zu meistern. Andererseits ist das Verständnis für Zahlen und Geld nicht bei jedem Kind schon in entsprechendem Maße ausgeprägt. Letztlich liegt die Entscheidung über das Für und Wider eines Kinder- und Jugendkontos in der Hand der Eltern. Diese können zumeist am besten einschätzen, ob ihr Kind dafür die entsprechende geistige Reife sowie das notwendige Wissen besitzt. Wer das 18. Lebensjahr bereits erreicht hat, findet gut ausgestattete Konten für den Start der Ausbildung oder des Studiums in unserem Studentenkonto-Vergleich.

Welche Kontoleistungen braucht mein Kind?

Ähnlich der Frage ob und wann ein Kinder- bzw. Jugendgirokonto eröffnet werden soll, ist auch der Punkt der Ausstellung einer Geldkarte für Bargeldabhebungen und der Nutzung des Online-Bankings für Überweisungen zu sehen. Stellen Sie sich vor der Entscheidung folgende Fragen:

  • Versteht mein Kind, wie das mit einer Girocard funktioniert?
  • Braucht es eine Kontokarte und falls ja, in welchen Situationen?
  • Wird mein Kind gut genug auf seine Geldkarte aufpassen, darauf achten, sie nicht zu verlieren bzw. auch den PIN nicht weitergeben?
  • Benötigt mein Kind Online-Banking-Funktionen und wenn ja, wofür?

Je nachdem wie die Beantwortung dieser Fragen ausfällt, können Eltern gemeinsam mit ihrem Kind entscheiden, ob sie eine Girocard beantragen oder nicht. Die Beantragung muss hierbei nicht unbedingt mit der Eröffnung eines Girokontos erfolgen. Sie kann auch nachträglich zu einem passenderen Zeitpunkt ausgestellt werden. Dies gilt auch für Online-Banking-Funktionen. Bei den Kontokarten für Jugendgirokonten handelt es sich um Prepaid-Karten, das heißt Guthabenkarten. Mit diesen ist eine Kontoüberziehung nicht möglich. Ihr Kind kann nur über das Geld verfügen, was sich auch auf dem Kinderkonto befindet. Unseren Kinderkonto-Vergleich finden Sie hier.

Den Umgang mit Geld von den Eltern lernen

„Das Geld wächst nicht auf den Bäumen.“ Viele Eltern kennen diesen Satz aus ihrer Kindheit und nutzen ihn auch für ihre Kinder. Warum? Beim Umgang mit Geld beobachten Kinder ihre Eltern und Erwachsene sehr genau und sehen, dass diese immer wieder Geld erhalten, ausgeben und damit Bedürfnisse befriedigen und Wünsche erfüllen. Woher das Geld kommt und dass es nicht unendlich zur Verfügung steht, ist für Kinder oft nicht erkennbar. Eltern müssen hier frühzeitig für Verständnis und Klarheit sorgen.

Zu den wichtigsten Lernzielen in punkto Finanzen gehören laut eines pädagogischen Ratgebers:

  • Selbstdisziplin, um beispielsweise nicht die gesamten Ersparnisse auf einmal auszugeben
  • Voraussicht, um richtig mit- und nachzurechnen sowie die Konsequenzen beim Geldausgeben zu verstehen
  • soziale Mitverantwortung bzw. auch die Bereitschaft, etwas für andere zu kaufen

Fazit

Wie in allen anderen Lebensbereichen gilt bei der „Finanzerziehung“ und dem Umgang mit einem Kinder- und Jugendkonto: Vorbild sein ist wichtiger als darüber zu reden. Sparsamkeit, sichere und souveräne Handlungsstrategien für die eigenen Finanzen sowie ein gutes Gefühl für Investitionen entstehen zumeist bei Menschen, deren Eltern ihr eigenes Vermögen entsprechend organisiert haben. Zusätzlich sollten Eltern bedenken: Steht der Konsum im alltäglichen Leben von Mama oder Papa stark im Vordergrund, wird er auch für die Kinder eine wichtige Rolle spielen.


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