Online-Banking und Sicherheit
Stand: 28.11.2021
Das Internet hat die Bankgeschäfte verändert. Überweisungen werden inzwischen bequem rund um die Uhr durchgeführt. Egal ob per Tablet, Laptop, PC, Mac oder Smartphone, immer findet die Datenübertragung online statt. Sie selbst können viel für die Sicherheit Ihres Online-Bankings tun. Dazu zählen u.a. starke Passwörter, das Einrichten von Überweisungslimits, regelmäßige Updates Ihrer Geräte sowie das sichere Aufbewahren Ihrer Zugangsdaten.
Banking per Web-Browser Homebanking per Software Banking per App 8 Tipps für mehr Sicherheit Checkliste Alternativen zum Online-Banking Fazit
Wie kann ich online auf mein Konto zugreifen?
1. Per Browser über die Webseite der Bank
Der klassische Zugang zum Online-Banking erfolgt per Browser (Google Chrome, Apple Safari, Microsoft Edge, Mozilla Firefox o.ä.) über die Webseite der Bank vom eigenen PC, Laptop oder Tablet aus. Dort melden sich Online-Kunden mit ihren Kontodaten + PIN oder Passwort an und gelangen in den geschützten Banking-Bereich. Hier sind dann Kontostands-Abfragen und Überweisungen möglich. Jede Transaktion muss dabei mit einer Transaktionsnummer (TAN) bestätigt werden.
Es gibt verschiedene Wege und Möglichkeiten eine TAN zu generieren. Hier können Kunden die Sicherheit mit einem modernen, aktuellen Verfahren deutlich erhöhen. So sind TAN- oder iTAN Listen nicht mehr zeitgemäß und müssen ersetzt werden. Aktuelle Verfahren in der Übersicht finden Sie unter TAN-Verfahren. Als alternative Transaktionsverfahren bieten einige Banken auch das Chip-TAN Verfahren mit Kartenlesegerät.
Vorteile | Nachteile |
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keine zusätzliche Software nötig | Risiko durch Trojaner |
auf allen Geräten mit Browser möglich | schlechte Bedienung auf Smartphones |
alle TAN-Verfahren einsetzbar |
Sicherheits-Tipp
1. Nutzen Sie für das Onlinebanking immer einen Extra-Browser, niemals den gleichen, mit dem Sie im Internet surfen. 2. Schließen Sie nach Beendigung des Bankings stets den Browser und löschen Sie den Cache. 3. Klicken Sie keine Links oder Dateien in E-Mails an, dessen Absender Sie nicht kennen.
2. Homebanking per Software (HBCI, FinTS)
Homebanking per Homebanking Computer Interface (HBCI) oder in der Weiterentwicklung „Financial Transaction Services“ (FinTS) sind weitere Möglichkeiten auf das Bankkonto zuzugreifen. Hierbei arbeitet der Banking-Kunde mithilfe einer Banking-Software auf seinem eigenen PC oder Laptop. Die Datenübertragung an die Bank wird entweder wieder per PIN und TAN bestätigt oder mithilfe eines Kartenlesers authentifiziert. Am sichersten ist die Nutzung einer Chipkarte plus Kartenlesegerät.
Vorteile | Nachteile |
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sichere Verbindung durch Software | unflexibel, da PC oder Notebook nötig |
Internetnutzung erst bei Datenübertragung | Software oft unübersichtlich |
viele TAN-Verfahren einsetzbar |
Sicherheits-Tipp
Halten Sie ihren Computer aktuell und verwenden Sie ein Antiviren-Programm. Besser ein kostenfreies Programm wie beispielsweise Avira oder AVG Antivirus, als gar keinen Schutz. Investieren Sie nach Möglichkeit ein paar Euro in ein kostenpflichtiges Programm, sonst müssen Sie mit nervenden Werbeeinblendungen leben.
3. Per App über ein Smartphone
Eine dritte Möglichkeit ist der Einsatz einer Applikation-Software (App) auf dem Smartphone. Sicherheitsfunktionen sind hier bereits integriert. Die Apps der Banken und Service-Anbieter nutzen den HBCI-Standard, der sowohl für eine sichere Verbindung zum Banken-Server als auch für eine Verschlüsselung der eigenen Daten sorgt. Nicht alle Apps sind jedoch wirklich zu 100 % sicher. Erst kürzlich berichtet unsere Redaktion über Sicherheitslücken bei Banking-Apps.
Wer mehrere Konten hat, kann entweder, wenn angeboten, von jeder Bank eine eigenen App nutzen oder gleich einen Anbieter wählen, der die eigenen Kreditinstitute unterstützt. Häufig gibt es aber noch Probleme mit Kompatibilitäten.
Vorteile | Nachteile |
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überall sofort einsetzbar | mehrere Konten, mehrere Apps |
Apps stellen sichere Verbindung her | teilweise noch schlecht bedienbar |
Phishing i.d.R. ausgeschlossen |
Sicherheits-Tipp
Lassen Sie Ihr Telefon niemals unbeaufsichtigt und schützen Sie den Zugriff mit einer PIN oder einem Passwort. Nutzen Sie für den Download der Apps immer die offiziellen Anlaufstellen. Bei Apple den App-Store und bei Android den Google Play Store. Meiden Sie für`s Online-Banking öffentliche Hotspots oder WLANs.
Welche Maßnahmen ergreifen Banken für ein sicheres Online-Banking?
- Die Übermittlung von Bankdaten erfolgt grundsätzlich verschlüsselt: Mittels einer Verbindung via HTTPS, einem verschlüsselten Übertragungsprotokoll, wird die Abhörsicherheit gewährleistet. Dass eine derart verschlüsselte Verbindung besteht, sehen Sie in der Adressleiste: Der Browser zeigt Ihnen eine aktive HTTPS-Verbindung vor der URL der Banking-Seite an (https://). In der Regel bieten alle Banken über den Browser eine verschlüsselte Verbindung.
- Für die Bestätigung eines Auftrages wird eine TAN benötigt. Aktuelle Verfahren generieren diese mithilfe eines TAN-Generators oder per App auf dem Mobiltelefon. Eine gute Bank bietet immer mehrere Transaktionsverfahren an. Fragen Sie einfach mal nach.
Das größte Sicherheitsrisiko sitzt vor dem Computer
Eine mögliche Schwachstelle stellt im Grunde nur der eigene Computer, Tablet oder Ihr Smartphone dar. Hier können sich Trojaner befinden, die den Datenverkehr abhören und im schlimmsten Fall die Zugangsdaten und TANs abfangen. Mit diesen Daten ist es dann sehr einfach, anonym eine Überweisung zu beauftragen und das Girokonto leer zu räumen. Halten Sie Ihre Geräte sauber!
8 Tipps für noch mehr Banking-Sicherheit
- Geben Sie PIN und TAN unter keinen Umständen an Dritte weiter, selbst dann nicht, wenn Sie von einer scheinbar seriösen Stelle dazu aufgefordert werden. Banken fordern niemals die Herausgabe der sicherheitsrelevanten Daten.
- Klicken Sie keine Links oder Dokumente in E-Mails an, dessen Absender Sie nicht kennen oder nicht zuordnen können. Hier könnten sich Schadprogramme verstecken. Löschen Sie das Dokument im Zweifel. Lesen Sie dazu gern auch unseren Beitrag zum Thema Phishing.
- Sorgen Sie dafür, dass stets ein aktuelles Antivirenprogramm sowie eine Firewall auf Ihrem Computer installiert sind, aktivieren Sie das automatische Update, Halten Sie auch Ihr Betriebsystem up-to-date
- Vermeiden Sie Online-Banking an öffentlich zugänglichen Rechnern oder über öffentliche HotSpots. Sicherheitslücken sind hier nicht erkennbar und es könnten Datendiebe lauschen.
- Durch komplizierte Passwörter verbessern Sie die Sicherheit beim Online-Banking. Empfohlen werden Passwörter mit mindestens zehn Zeichen, zu denen neben Buchstaben in Klein- und Großschreibung, Zahlen und Sonderzeichen gehören. Lesen SIe dazu auch den Beitrag: Online Banking Passwort sicher machen.
- Speichern Sie Ihre Zugangsdaten, Benutzername und Kontonummer niemals auf Ihrem Computer oder im Handy; notieren Sie sich diese Daten auch nicht zusammen auf einem Blatt Papier.
- Wenn Sie sich Ihre Zugangsdaten nicht merken können, bewahren Sie sie getrennt voneinander auf.
- Richten Sie bei Ihrer Bank ein Tageslimit ein, so gelangen Betrüger nur an einen Teil Ihres Geldes
Checkliste zur Verbesserung der Sicherheit beim Online-Banking
Unsere Checkliste Online-Banking Sicherheit Checkliste Online-Banking Sicherheit ist ein 8-seitiges Dokument mit sieben Themen. Hier lesen Sie, wie Sie die Sicherheit beim Banking Schritt für Schritt nachhaltig verbessern. Die Abschnitte sind mit Zeitangaben versehen, damit Sie ungefähr wissen wie lange die einzelnen Schritte dauern. Sie müssen nicht allen Hinweisen folgen. Es reicht, wenn Sie das das ein oder andere umsetzen.
- 5 Grundregeln für ein sicheres Online-Banking
- Internet-Browser: Sicher in nur 6 Minuten
- Online-Banking: Sicherer in nur 11 Minuten
- 5 Punkte Sicherheitscheck
- Mobile-Banking: Sicherer in nur 17 Minuten
- Keine Zweifel bei Phishing
- Was tun im Ernstfall?
Gibt es Alternativen zum Online-Banking?
Ja, das klassische Filialbanking. Wer sein Girokonto bei einer Filialbank hat, kann dort sowohl den Zahlungsverkehr als auch Wertpapiergeschäfte am Schalter abwickeln.
Eine weitere Alternative zum Online-Banking stellt das Telefonbanking dar, bei dem Sie sich gegenüber dem Bankmitarbeiter mit einer persönlichen Telefonbanking-Nummer oder anderen persönlichen Daten legitimiert. Hier können jedoch auch Kosten für eine „Beleghafte Buchung“ entstehen. Auch das Banking per Sprachcomputer am Telefon ist eine Alternative.
Erfragen Sie die Zugriffsmöglichkeiten bei Ihrer Bank oder Sparkasse.
Fazit
Die Nutzung des Online-Banking setzt nicht nur bankseitig die Einhaltung größtmöglicher Sicherheitsstandards voraus. Wichtig ist das Bewusstsein der Online-Banking-Nutzer. Stets aktuelle Sicherheitssoftware ist beim Banking am PC der wichtigste Punkt. Aber auch beim Smartphone achten Sie besser darauf, sichere Passwörter zu verwenden und Ihr Telefon nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Wenn Sie Ihr Telefon verlieren, lassen Sie den Online-Zugang sperren.
Für besonders sicherere Geldgeschäfte über das Internet verwenden Sie einen TAN-Generator und bewahren diesen zuhause auf. So ist es Datendieben, selbst wenn sie Ihre Zugangsdaten besitzen, nicht möglich, Überweisungen in Ihrem Namen zu tätigen.
Welche Banken sichere Transaktionsverfahren bieten, sehen Sie auf einen Blick in unserem Girokonto Vergleich.
Ihre Kommentare zu diesem Beitrag
Danke für diese Informationen. Es gibt also noch die Möglichkeit, Onlinebanking ohne Smartphone zu tätigen? Schön wäre gewesen, wenn es eine Information über Banken gäbe, bei denen es noch möglich ist, mit Tan Verfahren ohne Smartphone arbeiten zu können.
Antwort vom Kontofinder Team
Ja, es gibt noch Möglichkeiten, das Online-Banking ohne Smartphone zu nutzen, z.B. mit einem TAN-Generator (chipTAN-Verfahren). Eine Übersicht, welche Banken welche TAN-Verfahren anbieten, finden Sie hier.