Tagesgeld

Informationen zur Anlageform Tagesgeld für Privatkunden, Unternehmen und Geschäftsleute

Stand: 28.07.2023

Tagesgeld – des Deutschen Lieblingsanlage. Zinszahlungen erfolgen regelmäßig und das Risiko ist eher gering. Einlagen sind gesetzlich bis mindestens 100.000 Euro abgesichert und wenn der Sparer das angelegte Geld benötigt, ist die Überweisung auf das eigene Girokonto im Handumdrehen erledigt. Alles kostenlos und gebührenfrei. Hier geht’s zu den Vergleichstabellen:

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Tagesgeld

Fragen und Antworten zum Tagesgeldkonto

Allgemein Kontoführung Zinsen, Boni, Startguthaben Sicherheit

Allgemein

Was ist Tagesgeld?

Das Tagesgeld ist eine flexible Form der Kapitalanlage, bei der Geld auf unbestimmte Zeit angelegt wird, aber trotzdem jederzeit verfügbar ist. Es bietet dem privaten Sparer die Vorteile eines Sparbuchs, verzichtet jedoch auf dessem Nachteile, wie etwa niedrige Zinsen oder ein Verfügungslimit. Die Höhe der Verzinsung richtet sich beim Tagesgeld nach den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank, wird aber nicht garantiert, d.h. der Zinssatz kann sich täglich ändern. Das Tagegeldkonto ist ein Guthabenkonto, ohne Kreditrahmen. Es kann nicht überzogen werden.

Neukunden wird manchmal eine Zinsgarantie für einen bestimmten Zeitraum angeboten. Ähnlich wie beim Sparbuch, können auch auf ein Tagesgeldkonto jederzeit Einzahlungen oder Auszahlungen getätigt werden. Zinsen werden deshalb täglich ermittelt und monatlich, quartalsweise oder jährlich dem Konto gutgeschrieben. Einzelne Banken bieten auch Tagesgeldanlagen in Fremdwährung.

Wozu benötige ich ein Tagesgeldkonto?

Für die Anlage in Tagesgeld wird ein Konto benötigt, das sogenannte Tagesgeldkonto. Auf diesem werden alle Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge verbucht und die Zinsen gutgeschrieben. Zahlungsvorgänge wie Überweisungen, Lastschriften oder Bargeldauszahlungen sind von einem Tagesgeldkonto nicht möglich. Sämtliche Zahlungsvorgänge werden über ein Referenzkonto, meist das eigene Girokonto, abgewickelt.

Inzwischen gibt es allerdings auch Banken, die ihr Tagesgeldkonto mit einer Bankkarte ausstatten und damit ihren Kunden direkten Zugriff über einen Geldautomaten ermöglichen. Tagesgeldkonten werden ausschließlich im Guthaben geführt. Eine Kontoüberziehung ist nicht möglich.

Wer kann ein Konto für Tagesgeld eröffnen?

Im Prinzip kann jeder ein Tagesgeldkonto eröffnen, sofern er mindestens 18 Jahre alt und somit voll geschäftsfähig ist. Bei Minderjährigen reicht die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Darüber hinaus muss die persönliche Identität feststellbar sein, bei einer Filialbank persönlich oder bei einer Direktbank mittels PostIdent- oder Video-Ident-Verfahren.

Weil es sich beim Tagesgeldkonto um ein reines Anlagekonto handelt, muss der Kontoinhaber über ein Referenzkonto verfügen, üblicherweise ein reguläres Girokonto. Eine große Übersicht finden Sie in unserem Girokonto Vergleich. Bei einigen Banken ist die Eröffnung eines Tagesgeldkontos zudem an eine Mindesteinlage geknüpft.

Gibt es Unterschiede zwischen den Tagesgeldkonten?

Grundsätzlich funktionieren Tagesgeldkonten alle nach dem gleichen Prinzip. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in den Details. So verlangen manche Banken eine Mindesteinlage und/oder begrenzen die Höhe des angelegten Kapitals. Einzelne Anbieter haben ihr Tagesgeldkonto mit einer Bankkarte ausgestattet und ermöglichen den Kunden so direkten Zugriff auf das Konto.

In wenigen Fällen sind Girokonto und Tagesgeldkonto verschmolzen, sodass ein Referenzkonto entfällt. Spezielle Konten, die sich an Auszubildende oder Studenten richten, können etwas besser verzinst sein, unterscheiden sich aber in der Kontoführung nicht. Lediglich wenn die Volljährigkeit des Kontoinhabers noch nicht erreicht ist, müssen entweder die Erziehungsberechtigten zustimmen, oder als Mitinhaber eingetragen werden.

Wann gelte ich bei der Bank als Neukunde?

Die Konditionen für den Status „Neukunde“ sind von Bank zu Bank sehr verschieden. Üblicherweise werden Personen, die in den vergangenen 6-12 Monaten kein Tagesgeldkonto bei der jeweiligen Bank hatten, als Neukunden eingestuft. Die Frist kann jedoch auch 24 Monate oder länger betragen. Oft erhalten Neukunden einen Bonus in Form einer Gutschrift, Startguthaben, Prämie oder höhere Zinserträge für einen bestimmten Zeitraum.

Achten Sie im Tagesgeld-Vergleich nicht nur auf den beworbenen Zinssatz, sondern auch auf den Basiszins für Bestandskunden, der im Anschluss gilt.

Was ist eine Mindestanlage und eine Anlagebegrenzung?

Für manche Anlageprodukte ist eine Mindestinvestition erforderlich, um in den Genuss der ausgewiesenen Zinsen zu kommen oder überhaupt ein Konto eröffnen zu können. Bei Tagesgeldkonten ist eine Mindesteinlage allerdings eher selten. Wenn sie doch verlangt wird, dann meist in Form einer kleineren Summe zwischen 500 und 1.500 Euro. Dafür bieten Tagesgeldkonten dann auch Neukunden für eine begrenzte Zeit einen Zinsbonus oder besonders attraktive Konditionen.

Im Gegensatz dazu gibt es oftmals eine Anlagebegrenzung, d.h. ein Limit, bis zu dem Gelder auf dem Tagesgeldkonto überhaupt angenommen oder bis zu dem sie verzinst werden. Bei Tagesgeldkonten wird meist die zweite Variante gewählt, d.h. höhere Geldbeträge werden entweder niedriger oder gar nicht mehr verzinst. In der Regel sind Anlagebegrenzungen beim Tagesgeld, sofern überhaupt vorhanden, sehr hoch und erreichen nicht selten die Millionengrenze.

Tagesgeld kündigen – was muss ich wissen?

Ein Konto für Tagesgeld kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Fristen sind nicht einzuhalten. Auch wenn keinerlei formelle Anforderungen an die Auflösung des Tagesgeldkontos gestellt werden, sollten Sie dennoch eine schriftliche Kündigung verfassen und diese möglichst per Einschreiben an die Bank schicken. Noch auf dem Konto befindliche Guthaben überweisen Sie bereits im Vorfeld auf das Referenzkonto. Vorlagen und Hinweise finden Sie im Ratgeber Konto kündigen.

Mit dem Tag der Auflösung wird das Konto von der Bank abgerechnet und Guthaben sowie restliche Zinsen auf das Referenzkonto transferiert. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch ein vorhandener Freistellungsauftrag storniert werden, damit die restlichen Freibeträge für andere Geldanlagen zur Verfügung stehen.

Kontoführung

Wie funktioniert die Kontoführung bei Tagesgeldkonten?

Ein Tagesgeldkonto wird in der Regel ausschließlich online geführt. Sämtliche Einzahlungen und Auszahlungen erfolgen über ein Referenzkonto, meist das Girokonto bei der gleichen oder einer anderen Bank. Auf dem eigentlichen Tagesgeldkonto können keine weiteren Zahlungsvorgänge ausgelöst werden.

Die Bank verzinst das auf dem Konto befindliche Guthaben und schreibt zu festen Terminen die erwirtschafteten Zinsen gut. Kontoauszüge stehen meist online in einem dafür vorgesehenen Postfach bereit. Auf Wunsch können Sie sich diese zusätzlich und gegen eine Gebühr per Post zuschicken lassen.

Gibt es beim Tagesgeldkonto Kontoführungsgebühren?

Beim Tagesgeldkonto fallen in der Regel keine direkten Kosten an. Sowohl für die Kontoeröffnung als auch die Kontoführung oder eine Kündigung werden von den Banken keine Gebühren berechnet. Da ein Tagesgeldkonto oftmals online geführt wird, entstehen dem Anleger höchstens indirekte Ausgaben in Form von Porto- oder Telefonkosten, die Aufwendungen für den Internetzugang und gegebenenfalls die Kosten für das Postident-Verfahren. Bei immer mehr Banken ist auch eine Kontoeröffnung ohne PostIdent-Verfahren möglich.

Lediglich Zusatzleistungen stellen einige Banken in Rechnung, beispielsweise den zusätzlichen Versand der Kontoauszüge mit der Post. Dafür lassen sie sich mindestens die Portokosten erstatten oder verlangen eine geringe Pauschalgebühr.

Was ist ein Verrechnungskonto und wozu brauche ich es?

Ein Verrechnungskonto ist, wie es der Name schon sagt, ein Konstrukt, auf dem lediglich Zahlungsvorgänge im Zusammenhang mit einem Anlagekonto abgewickelt werden. Bei einem Tagesgeldkonto ist in der Regel kein weiteres Verrechnungskonto nötig. Zinsgutschriften erfolgen direkt auf dem Tagesgeldkonto. Ein- und Auszahlungen werden über ein Referenzkonto, meist ein Girokonto abgewickelt.

Im Gegensatz dazu wird bei Festgeldanlagen ein zusätzliches Verrechnungskonto benötigt, um die Überweisung des Anlagebetrags zu tätigen und Zinsgutschriften zu verbuchen. Oftmals bieten Banken dazu ein Tagesgeldkonto an. Verrechnungskonten sind für den Bankkunden nie mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Kann ich von einem Konto für Tagesgeld auch Bargeld abheben?

Normalerweise können Sie von einem Konto für Tagesgeld kein Bargeld abheben. Es ist zunächst immer eine Überweisung des Guthabens auf ein Referenzkonto nötig, von dem aus dann auch Bargeld bezogen werden kann.

Einige Banken sind inzwischen dazu übergegangen und statten die Tagesgeldkonten mit einer Bankkarte aus. Damit ist der direkte Zugriff über einen Geldautomaten möglich. Weitere Zahlungsfunktionen, wie sie etwa eine Kredit- oder Girokarte bieten, sind aber ausgeschlossen.

Wie lange dauert eine Überweisung auf mein Girokonto?

Als Faustregel wurden immer 2-3 Werktage angenommen, tatsächlich geht es in den meisten Fällen schneller, vor allem wenn die Konten beim gleichen Bankinstitut oder der gleichen Bankengruppe geführt werden.

Seit 2012 sind die Banken im Zuge der europäischen Zahlungsdiensterichtlinie verpflichtet, online durchgeführte Überweisungsvorgänge innerhalb eines Werktages abzuwickeln.

Zinsen, Boni, Startguthaben

Was muss ich über Tagesgeld-Zinsen wissen?

Die beiden wichtigsten Aspekte beim Tagesgeldkonto sind der Zinssatz, also die Höhe der Zinsen und der Zeitpunkt, an dem diese dem Konto gutgeschrieben werden. Vor allem die Höhe der Zinsen unterscheidet sich bei den Banken signifikant. Oftmals locken Direktbanken mit höheren Zinssätzen und besonderen Neukundenangeboten. Weil der Zinssatz sich am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) orientiert und die Einlagen jederzeit verfügbar sind, gibt es keine Zinsgarantie.

Der Zinssatz kann sich täglich ändern. Umso wichtiger ist der Zeitpunkt der Gutschrift. Werden Tagesgeldzinsen beispielsweise monatlich dem Tagesgeldkonto gutgeschrieben, erhöhen sie das Kapital und tragen somit zu einer höheren Rendite bei. Besondere Lockangebote für Neukunden sind meist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Im Anschluss wird der reguläre Zinssatz gewährt.

Gibt es eine Zinsgarantie?

Eine echte und dauerhafte Zinsgarantie gibt es auf einem Tagesgeldkonto nicht. Die vereinbarten Zinsen sind abhängig von den europäischen Leitzinssätzen und unterliegen deren Schwankungen, können sich also täglich verändern.

Dennoch garantieren manche Banken ihren Kunden, und hier vor allem ihren Neukunden, feste Zinssätze für einen vorher definierten Zeitraum, der meist nicht mehr als sechs Monate umfasst. Danach wird die Einlage zum regulär ausgewiesenen Satz weiter verzinst und ist ab dann auch den normalen Schwankungen unterworfen.

Was hat es mit der Zinsstaffelung auf sich?

Nicht für jedes Tagesgeldkonto wird eine Zinsstaffel angewendet. Manchmal gilt auch ein Zinssatz für alle Einlagen. Bei einigen Banken kommt dagegen eine Zinsstaffel zur Anwendung. Dann ist der Zinssatz abhängig von der Höhe der Einlage. Auf diesem Wege haben Banken die Möglichkeit, gewünschte Anlagen zu bevorzugen. So können niedrigere Einlagen höher verzinst werden als höhere, umgekehrt ist es genauso möglich, manchmal auch mit mehreren Zwischenschritten.

Dabei ist entscheidend, ob sich ein Zinssatz auf das gesamte Guthaben bezieht oder schrittweise angepasst wird. Das bedeutet, entweder wird der Zins bis zu einer gewissen Guthabenhöhe angewendet und darüber hinaus gehende Beträge mit dem nächsten Zinssatz der Staffel verzinst, oder der Zinssatz bezieht sich dann auf die gesamte Summe. Vorherige Stufen der Zinsstaffel werden nicht angewendet.

Beispiel: Bei einer Einlage von 12.000 Euro könnte auf die ersten 10.000 Euro ein Zinssatz von 1,00 % angewendet werden. Die restlichen 2.000 Euro erhalten bspw. 0,50 %. Auch denkbar ist ein Zinssatz von 0,50 % für 10.000 Euro und 1,00 % für die restlichen 2.000 Euro. Bei einer Zinsstaffel mit ansteigenden Zinssätzen kann dies von Vorteil sein. Im umgekehrten Fall wird es zum Nachteil und man sollte seine Einlage auf mehrere Konten aufteilen.

Zeitpunkt der Zinsgutschrift – was ist das?

Der Zeitpunkt, zu dem die Zinsen einem Tagesgeldkonto gutgeschrieben werden, hat bedeutende Auswirkungen auf den Zinseszins-Effekt. In der Praxis werden drei unterschiedliche Zeitpunkte angeboten: monatlich, quartalsweise oder jährlich. Zwar werden die Zinsen tagesgenau berechnet, stehen Ihnen als Anleger aber immer erst mit der Zinsgutschrift zur Verfügung.

Je kürzer dieser Zeitraum ist, umso schneller können die angefallenen Zinsen ebenfalls verzinst werden – der sogenannte Zinseszins-Effekt. Üblicherweise verbuchen Banken die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto. Nur wenige Institute überweisen direkt auf das Referenzkonto. Die Zinszahlungen tragen aber nur zur Rendite bei, wenn sie auf dem Tagesgeldkonto verbleiben.

Was ist Tagesgeld-Hopping und lohnt es sich?

Beim Tagesgeld-Hopping wechselt der Anleger immer wieder in kurzen, zeitlichen Abständen zu einem neuen Tagesgeld-Anbieter, um von besseren Konditionen zu profitieren. Ob sich Hopping lohnt, hängt natürlich vom Zinssatz, aber auch von den vertraglichen Bedingungen der Banken und den eigenen Finanzkenntnissen ab. Wer sich nicht genauestens über die aktuelle Marktsituation informiert, wird beim Tagesgeld-Hopping kaum profitieren.

Besonders wichtig sind die Bedingungen für Neukunden. Häufig müssen viele Monate vergehen, um den Status erneut zu erhalten. Aufwendig ist beim Tagesgeld-Hopping auch das Legitimationsverfahren und die Anpassung der Freistellungsaufträge. Ob Aufwand und Nutzen in einem guten Verhältnis stehen, müssen Sie selbst entscheiden.

Startguthaben oder Bonus für Neukunden – gibt’s das noch?

Mit attraktiven Zinsangeboten versuchen Banken immer wieder, Neukunden zu werben. Ergänzt werden diese meist zeitlich befristeten Aktionen oftmals mit zusätzlichen Bonusgutschriften oder Startguthaben. Allerdings sind mit ihnen häufig zusätzliche Bedingungen verknüpft, beispielsweise eine bestimmte Mindesteinlage oder eine Mindestanlagedauer. Ansonsten sind kaum Voraussetzungen zu erfüllen, außer die, wirklich ein Neukunde zu sein.

Die Banken definieren einen „Neukunden“ unterschiedlich. Üblicherweise sollte in den vergangenen sechs bis zwölf Monaten kein Konto auf den gleichen Namen bei der betreffenden Bank geführt worden sein. Wichtig ist, auf jeden Fall den Zinssatz im Auge zu behalten. Die verlockenden Zinsen für neue Kunden haben nur eine Gültigkeit von wenigen Monaten. Danach wird die Einlage mit dem regulären Tagesgeldzins weitergeführt.

Welche Steuern muss ich auf Zinserträge zahlen?

Seit 2009 gibt es den Sparer-Pauschbetrag, einen Freibetrag durch den Zinserträge auch beim Tagesgeld bis 1.000 € für Einzelpersonen und 2.000 € für Verheiratete steuerfrei sind. Damit die Zinsen in voller Höhe ausgezahlt werden, müssen Sie entweder einen Freistellungsauftrag stellen oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorlegen. Ansonsten werden die Zinserträge mit 25 % Abgeltungssteuer sowie einem Solidaritätszuschlag und eventuell der Kirchensteuer besteuert.

Der Solidaritätszuschlag liegt bei 5,5 % bezogen auf die Abgeltungssteuer. Falls sie kirchensteuerpflichtig sind, werden in Bayern und Baden-Württemberg 8 % und in den anderen Bundesländern 9 % Kirchensteuer, ebenfalls bezogen auf die Abgeltungssteuer, fällig. Somit liegt die steuerliche Belastung ohne Kirchensteuer bei 26,375 %. Bei 8 % Kirchensteuer müssen Sie insgesamt 27,819 % und bei 9 % in der Summe 27,995 % Steuern entrichten. Die fälligen Steuern werden dabei direkt von den Tagesgeld-Zinsen abgezogen und von der Bank an das Finanzamt überwiesen.

Was ist eine NV-Bescheinigung?

Eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV) können sowohl Unternehmen als auch Bürger beantragen, die voraussichtlich nicht zur Einkommenssteuer veranlagt werden. So können sich Personen mit niedrigem Einkommen wie Rentner, Studenten oder teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer von den Zinsen auf ihre Kapitalerträge beim Tagesgeld befreien lassen. Dazu gehören auch diejenigen Zinsen, die den aktuellen Sparerpauschalbetrag von 1.000 Euro bei Singles übersteigen.

Durch die Vorlage einer NV-Bescheinigung beim Kreditinstut wird ein Freistellungsauftrag obsolet. Sollten die Einkünfte zum Jahresende doch höher ausfallen als erwartet, müssen die Einnahmen nachträglich versteuert werden. Die Nichtveranlagungsbescheinigung kann beim zuständigen Finanzamt beantragt werden und wird in der Regel für drei Jahre gewährt.

Sicherheit

Wie steht es um die Einlagensicherung?

Wie sicher die angelegten Gelder bei einer Bank sind, ist für Sie als Sparer von besonderer Bedeutung. Als ein Ergebnis der Finanzkrise 2008 hat sich die Situation in Europa deutlich verbessert. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen der Einlagensicherung bei einer deutschen oder einer ausländischen Bank. Der Grund ist die Teilnahme an zusätzlichen, freiwilligen Sicherungssystemen.

Über die gesetzliche Einlagensicherung sind bei allen in Europa vertretenen Banken die Kundeneinlagen bis zu 100.000 Euro abgesichert. Darüber hinaus sind die Einlagen bei vielen deutschen Banken über verbandseigene Sicherungssysteme um ein Vielfaches höher geschützt.

Die meisten der in Deutschland angebotenen Tagesgeldkonten gehören direkt oder indirekt zu einem der großen europäischen Finanzkonzerne. Insofern gilt für diese Unternehmen das in Europa gültige gesetzliche System der Einlagensicherung. Bei Banken aus dem außereuropäischen Ausland gibt es kein einheitliches System. Alles ist vertreten, von einem Sicherungssystem wie es in Deutschland oder Europa vorherrscht, über Minimalabsicherungen bis hin zum kompletten Risiko ohne jegliche Sicherung.

Wie sicher ist ein Tagesgeldkonto vor Cyber-Angriffen?

Tagesgeldkonten stellen aufgrund ihres Wesens als Anlageform ein attraktives Ziel für Kriminelle dar. Allerdings sind diese Konten nicht zwangsläufig denselben Gefahren wie Girokonten ausgesetzt.

In der Regel verfügen die Inhaber von Tagesgeld nicht über eine zusätzliche Bankkarte für dieses Konto. Allerdings bieten manche Banken das Geldabheben direkt vom Tagesgeldkonto an. In diesen Fällen kann die Gefahr von Skimming, wie bei einer Girocard, nicht ausgeschlossen werden. Phishing kann Tagesgeldkonten ebenfalls betreffen, da die Zugangsdaten für das Online-Banking auch den Zugang zum Tagesgeldkonto ermöglichen.