Mobiles Girokonto bei einer Smartphone Bank

App Konten bei Smartphone Banken setzen auf mobile Kontoführung ohne viel schnick schnack. Welche mobile Bank soll es werden?

Stand: 24.02.2024

mobile Girokonto

Sie haben Ihr Handy immer dabei? Dann macht es vielleicht auch für Sie Sinn, ein mobiles Girokonto bei einer Smartphone Bank zu nutzen und die gesamte Kontoführung über eine Banking-App zu erledigen. Was darf es sein? Kostenloses Smartphone Konto oder Premium App Konto mit diversen Extras?

Auch Businesskunden haben mittlerweile Zugang zu einem großen Produktportfolio an mobilen Geschäftsbanken, die sich im Grunde nur durch den Namen von ihrem Pendant für private Nutzer unterscheiden. Auf dieser Seite gibts einen aktuellen Überblick.

Günstige App Konten Premium Smartphone Konten Mobile Geschäftskonten Fragen und Antworten

Günstige mobile Girokonten

Premium Smartphone Konten

Mobile Smartphone Geschäftskonten

Auch für Geschäftskunden gibt es mobile Smartphone-Konten bei mobilen Banken. Die größte und bekannteste ist hier wieder N26 mit aktuell drei App-Konten für`s Business.

Fragen und Antworten zu App Konten und Smartphone Banken

Was genau ist ein mobiles Girokonto?

Ein mobiles App Konto ist ein vollwertiges Girokonto, welches hauptsächlich über eine Smartphone-App geführt wird. Auf einige mobile Girokonten können Sie auch wie bisher über den Internet-Browser auf Ihrem Computer oder Notebook zugreifen, z.B. bei N26 und Monese.

Ob Überweisungen tätigen, Einstellungen ändern oder Daueraufträge einrichten, alles wird direkt per Banking-App erledigt. Zum Smartphone Konto erhalten Sie eine Kontokarte, mit der Sie Bezahlen und Geldabheben können. Auch ein Dispokredit wird teilweise angeboten, ist jedoch von der Bonität des Kontoinhabers abhängig. Ein monatlicher Mindestgeld- oder Gehaltseingang wird häufig nicht verlangt.

Mobile App Konten mit allen wichtigen Grundfunktionen sind kostenlos, während Premium-Smartphone-Konten mit zusätzlichen Funktionen und ggf. Versicherungsleistungen in der Regel zwischen 8 und 15 Euro im Monat kosten.

Was sind die Unterschiede zu einem Online-Konto?

Mit der Ausbreitung der Smartphones kamen die Banken dem Kundenwunsch nach mobilen Banking-Apps nach. Da die klassischen Banken nicht gerade für Ihre Innovation bekannt sind, waren die Funktionen der App mit denen im Online-Banking identisch. Änderungen an den Kontoeinstellungen blieben aber unnötig kompliziert.

Dann kamen FinTechs, Smartphone Banken oder mobile Banken, die das Potenzial der technologischen Entwicklung erkannten. So entwarfen Sie smarte Banking-Apps mit innovativen und nützlichen Funktionen, die die Kontoführung der Nutzer vereinfachten. Ganz ohne Bankberater oder Zugang zu einem Computer.

Und das ist der größte Unterschied zwischen einem Smartphone-Konto und dem Online-Konto. Die Grundfunktionen, wie Überweisen und Geldabheben, sind identisch. Aber die Art der Entstehung und die Herangehensweise im Bezug auf das Banking unterscheiden sich deutlich. Banken folgen in gewisser Weise einer Tradition während die Smartphone Banken auf Innovation setzen.

Was sind die Vorteile der Smartphone Girokonten?

Nahezu alle mobilen Banken haben ein bedingungslos kostenfreies App Girokonto im Angebot, das alle wichtigen Grundfunktionen eines Girokontos umfasst. Wenn Sie keine Premium-Funktionen benötigen, brauchen Sie bei vielen Anbietern nicht einen Cent für die Kontoführung zu bezahlen.

Wie der Name schon verrät, sind Mobilgeräte ein ständiger Begleiter im Alltag. Damit haben Sie auch jederzeit und überall schnell und unkompliziert Zugriff auf Ihr Konto. Überweisungen erledigt man direkt unterwegs und Bezahlen geht heute viel einfacher, wenn man es über Apple Pay oder Google Pay erledigt.

Die klassischen Banken haben Jahrzehnte lang die gleichen Kontofunktionen angeboten, trotz der technologischen Fortschritte und Möglichkeiten. Mobile Banken dachten sich, dass sie es besser können und haben sich auf die Programmierung einer smarten Banking-App mit nützlichen Zusatzfunktionen konzentriert. Sie können z.B.:

  • schnell Geld an Freunde senden auch ohne IBAN
  • in Sekunden die Kontokarte sperren oder entsperren
  • die PIN der Kontokarte direkt in der App ändern
  • Umsätze automatisch kategorisieren und eine Ausgabenübersicht darstellen
  • Benachrichtigungen bei Unterdeckung, anstehenden Abbuchungen oder sonstigen Umsätzen erhalten

Zu jedem Smartphone Konto gehört eine kostenfreie Karte, mit der Kunden bezahlen und Geld abheben können. Es handelt sich hier meist nicht um eine klassische Girocard (EC-Karte), sondern um eine Debit Kreditkarte von Mastercard oder VISA. Vereinzelt bieten die Banken auch echte Kreditkarten mit Kreditrahmen an. Bei den mobilen Konten von N26 und bunq erhalten Kunden auf Wunsch zusätzlich eine Girocard.

Bei einigen Anbietern können Sie direkt in der App einen Dispokredit beantragen, falls Sie einen größeren Verfügungsrahmen benötigen. Bei guter Bonität dauert dies häufig nur wenige Minuten. Die Dispozinsen liegen auf einem ähnlichen Niveau wie bei Filial- und Direktbanken.

Sie laden nur die App herunter, geben Ihre Daten ein, führen Video-Ident durch und warten dann ein paar Tage bis die Bankkarte per Post eintrifft. Kein Papierkram, kein Ausdrucken und Wegschicken der Kontounterlagen. Statt Tagen nur noch Minuten. Smartphone Konten sind meist innerhalb weniger Minuten einsatzbereit.

Ein tolles Feature. Bei jeder Bewegung auf Ihrem Konto erhalten Sie auf Wunsch sofort eine Push-Benachrichtigung. So bekommen Sie direkt mit, wenn etwas nicht stimmt und können umgehend reagieren.

Was sind mögliche Nachteile von Smartphone Konten?

Wie Sie oben in der Kontoübersicht sehen, ist bei vielen Anbietern die Kontoführung nur per App möglich. Sollten Sie also Ihr Smartphone verlieren oder es Ihnen gestohlen werden, haben Sie erst nach Erhalt eines Ersatzgeräts wieder Zugriff auf Ihr App-Konto.

Sie haben keinen festen Ansprechpartner, an den Sie sich wenden können. Einige mobile Banken unterhalten nicht einmal eine Service-Telefonnummer. Der Kontakt erfolgt in der Regel per E-Mail, Live Chat oder über ein Kunden-Forum.

Viele klassische Banken bieten Neukunden ein Startguthaben von bis zu 100 Euro an. Bestandskunden können durch ein Kunden werben Kunden Programm Geldprämien bekommen. Banking-Apps bieten solche Boni nur selten an.

So schnell wie bestimmte Banking-Apps am Start waren, sind sie auch wieder verschwunden. Dies ist dann besonders ärgerlich, wenn Sie das Konto als Hauptbankverbindung genutzt haben und jetzt wieder das Konto wechseln müssen.

In 2020 gab es zwei prominente Beispiele:

  1. Die Banking-App bankomo, eine Marke der ReiseBank, wurde vorerst eingestellt, weil das kontoführende Kreditinstitut, die Wirecard Bank AG, eine Tochtergesellschaft der Wirecard AG ist, die am 25.06.2020 einen Insolvenzantrag gestellt hat.
  2. Yomo, ein Gemeinschaftsprojekt einiger Sparkassen, sollte N26 Konkurrenz machen. Schwierigkeiten in der Entwicklung und bei der Abstimmung untereinander sorgten dafür, dass die Sparkassen das Projekt aufgaben.

Im März 2022 wurde bekanntgegeben, dass o2 und die Comdirect ihre Partnerschaft beenden. Somit sind keine Neueröffnungen des o2 Banking Girokontos mehr möglich. Bestehende Konten werden von der Comdirect weitergeführt.

Am 09.08.2022 hat Nuri Insolvenz angemeldet. Kontoeröffnungen sind nicht mehr möglich. Die Kundengelder sind sicher und die App kann weiter wie gewohnt mit allen Funktionen genutzt werden.

Sind die Anbieter von Banking-Apps richtige Banken?

Einige Anbieter sind richtige mobile Banken mit eigener Banklizenz, wie zum Beispiel N26 und bunq. Andere FinTechs wiederum arbeiten mit Partnerbanken zusammen, die eine Banklizenz besitzen und im Hintergrund die Konten verwalten. In der folgenden Übersicht sehen Sie die Bank hinter dem Girokonto.

Girokonto Bank Land
bunq bunq Niederlande
C24 C24 Bank Deutschland
Finom Solaris Deutschland
Fyrst Postbank Deutschland
Holvi Holvi Payment Services Oy (Zahlungsinstitut) Finnland
Kontist Solaris Deutschland
Monese PrePay Technologies Ltd (E-Geld-Institut) Großbritannien
N26 N26 Deutschland
Openbank Santander Bank Spanien
Qonto Crédit Mutuel Arkéa Frankreich
Revolut Revolut Großbritannien
Tomorrow Solaris Deutschland
Vivid Solaris Deutschland
Wise von der National Bank of Belgium autorisiertes Zahlungsinstitut Belgien
Großbritannien

Welche Zusatzleistungen bieten mobile Girokonten?

In den folgenden Tabellen sehen Sie, welche Anbieter und Smartphone Banken besonderen Leistungen anbieten.

Privatkonten

Zusatz­leistung N26 Openbank Tomorrow Wise Revolut
Apple Pay O O O O O
Google Pay O O O O O
Unter­konto O X O X O
Geld senden ohne IBAN O X O O O
Echtzeit­überweisung O X X X O
Auslands­überweisung O X X O O
Bargeld im Supermarkt O X O X X
Push-­Mitteilungen O O O O O
Kreditkarte in App sperren O O O O O
Ausgaben­management O O O X O

Geschäftskonten

Zusatz­leistung N26 Holvi Kontist Fyrst Finom Wise
Apple Pay O O O X O O
Google Pay O O O X O O
Unter­konto O X X O O X
Geld senden ohne IBAN O X X X X O
Echtzeit­überweisung O X X O X X
Auslands­überweisung O X X O X O
Bargeld im Supermarkt O X X X X X
Push-­Mitteilungen O O O O O O
Kreditkarte in App sperren O O O O O O
Ausgaben­management O O O O O X

Wie hoch sind die Kartenlimits von mobilen Konten?

Die Kartenlimits variieren stark von Bank zu Bank. Häufig lassen sich diese in der App anpassen.

Finom

Bezahlen Abheben
50.000 € im Monat Solo: 500 € am Tag, 500 € im Monat
(für 15 € erweiterbar auf 10.000 € im Monat)

Start: 1.500 € am Tag, 2.000 € im Monat
(für 10 € erweiterbar auf 10.000 € im Monat)

Premium: 3.000 € am Tag, 5.000 € im Monat
(für 5 € erweiterbar auf 10.000 € im Monat)

Corporate: 3.000 € am Tag, 10.000 € im Monat

Fyrst

Bezahlen Abheben
2.000 € in 7 Tagen 1.000 € am Tag im Inland

1.500 € in 7 Tagen im Ausland

Holvi

Bezahlen Abheben
7.500 € am Tag
(max. 30 Transaktionen)

40.000 € in 30 Tagen
(max. 150 Transaktionen)

300.000 € in 365 Tagen
(max. 2.000 Transaktionen)

3.000 € am Tag
(max. 10 Abhebungen)

15.000 € in 30 Tagen
(max. 30 Abhebungen)

75.000 € in 365 Tagen
(max. 360 Abhebungen)

Kontist

Bezahlen Abheben
10.000 € am Tag
(max. 20 Transaktionen)

25.000 € im Monat
(max. 200 Transaktionen)

3.000 € am Tag
(max. 5 Abhebungen)

10.000 € im Monat
(max. 50 Abhebungen)

N26

Bezahlen Abheben
5.000 € in 24 Stunden

20.000 € im Monat

1.000 € in 24 Stunden

Openbank

Bezahlen Abheben
2.000 € am Tag 600 € am Tag

Revolut

Bezahlen Abheben
kein Standardlimit
(in App anpassbar)
Gegenwert von 3.000 £ in 24 Stunden

Tomorrow

Bezahlen Abheben
Online:
5.000 € am Tag
10.000 € im Monat

Offline (+ Abheben):
3.000 € am Tag
10.000 € im Monat

3.000 € am Tag

10.000 € im Monat
(Offline-Zahlungen zählen auch zum Limit)

Wise

Bezahlen Abheben
Online:
1.000 € (max. 10.000 €) am Tag
2.000 € (max. 30.000 €) im Monat

Offline:
3.000 € (max. 10.000 €) am Tag
10.000 € (max. 30.000 €) im Monat

1.000 € je Abhebung

1.500 € am Tag

3.000 € (max. 4.000 €) im Monat

Wie funktioniert die Eröffnung eines mobilen Kontos?

Die Kontoeröffnung eines Smartphone-Kontos ist in der Regel ab 18 Jahren möglich und läuft wie folgt ab:

  1. Sie laden im App Store (iOS) oder Play Store (Android) die jeweilige Banking-App auf Ihr Smartphone.
  2. Sie registrieren sich direkt in der App und geben Ihre persönlichen Daten ein, d.h. Name, Geburtsdatum, Adresse, E-Mail und Handynummer. Dabei legen Sie auch Ihr zukünftiges Passwort bzw. die Art der Anmeldung fest.
  3. Sie nutzen VideoIdent direkt in der App oder PostIdent zur Legitimation.

Je nach Bank wird das App Konto sofort oder in 1-2 Tagen nach einer Prüfung eröffnet. Wenige Tage später erhalten Sie dann auch die dazugehörige Kontokarte per Post.

Wie sicher sind solche Banking-Apps?

Es gibt wie bei allen anderen Banking-Verfahren keine absolute Sicherheit. Grundsätzlich können aber Apps nicht so einfach Daten austauschen wie Software auf dem Computer. Es werden zudem moderne Verschlüsselungsverfahren eingesetzt.

Das Unternehmen, welches die App programmiert, sowie Sie selbst als Nutzer haben aber großen Einfluss auf die Sicherheit.

Tipp

Geben Sie gut acht auf Ihre Zugangsdaten und nutzen Sie ein sicheres Anmelde-Verfahren, wie z.B. den Login per Fingerabdruck. Aktivieren Sie zudem Push-Nachrichten, um sofort über Kontobewegungen informiert zu werden.

In unserem Girokonto Vergleich finden Sie übrigens neben den App Girokonten der Fintechs und Smartphone Banken auch Konten von Filial- und Direktbanken.


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