Konto kündigen & Bank wechseln in 3 Schritten

Stand: 04.10.2022

Kontokündigung

Wollen Sie Geld sparen oder besseren Service? Dann macht ein Kontowechsel Sinn. Nach dem Finden und der Eröffnung des neuen Kontos gibt es mittlerweile den automatischen Kontowechselservice, der Ihnen viel Zeit und Mühe spart und für Sie die Zahlungspartner über die neue Bankverbindung informiert. Das alte Girokonto können Sie, wenn alles erfolgreich umgestellt ist, jederzeit fristlos und gebührenfrei kündigen. Vergessen Sie nicht, sich die Kündigung bestätigen zu lassen.

Warum wollen Sie kündigen? 1. Schritt 2. Schritt 3. Schritt Musterschreiben / Vorlage Sparkonto kündigen Fazit

Der Vergleich großer und kleiner Banken zeigt, dass sich ein Kontowechsel fast immer lohnt. Denn die Kontoführungsgebühren, Preise für Giro- und Kreditkarte und Automatendichte unterscheiden sich erheblich. Selbst der Wechsel des Sparkontos kann ein paar mehr Prozentpunkte bringen. Auch wenn Postbank, HypoVereinsbank und Co an der Gebührenschraube drehen, es gibt trotzdem noch kostenlose Girokonten.

Warum wollen Sie kündigen?

Grund 1: zu niedrigen Spar-Zinsen
Auf dem Girokonto gibt es so gut wie keine Zinsen mehr. Wer nicht ganz leer ausgehen will, muss sein Geld auf einem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto parken. Welches Tagesgeldkonto sich aktuell am meisten lohnt, sehen Sie in unserem Tagesgeld Vergleich.

Grund 2: zu hohe Gebühren
Sie müssen keine Kontoführungsgebühren zahlen. Viele Direktbanken bieten ein kostenloses Girokonto ohne Mindesteingang, bei dem auch eine Kreditkarte und beleglose Buchungen gratis sind. Zwei beliebte Girokonten mit hoher Bewertung in unserem Kontovergleich sind das Norisbank Girokonto und das Comdirect Girokonto.

Grund 3: Bonus oder Startguthaben sichern
Ein Kontowechsel lohnt sich finanziell zusätzlich, wenn Sie ein regelmäßiges Einkommen haben und das neue Konto aktiv nutzen. Dann erhalten Sie teilweise über 100 € Prämie für eine Kontoeröffnung. Wir haben auch dazu eine Übersicht erstellt. Hier geht es zu den höchsten Girokonto Startguthaben.

Grund 4: schlechter Service
Sollte der Service der Grund für die Kontokündigung sein, können wir Ihnen nur empfehlen, eine neue Bank zu wählen, die einen gute Reputation und eine hohe Kundenzufriedenheit besitzt. Dinge wie ein sicheres TAN-Verfahren, telefonische Erreichbarkeit rund um die Uhr oder ein umfangreiches FAQ, in dem alle wichtigen Fragen beantwortet werden gehören auch dazu. Ein Produkt, welches diese Bedingungen erfüllt, ist beispielsweise das Girokonto der ING.

Grund 5: zu wenige Geldautomaten
Viele deutsche Kreditinstitute gehören einem der vier großen Bankenverbünde an. Hier erhalten Sie flächendeckend Bargeld am Automaten. Alternativ geben Direktbanken häufig eine kostenlose Kreditkarte aus, mit der Sie an fast allen Automaten in Deutschland (oft auch euro- oder weltweit) gebührenfrei abheben können. Beispiele sind hier das bereits erwähnte DKB Girokonto oder das Comdirect Girokonto.

Grund 6: zu hohe Dispozinsen
Wenn Sie Ihr Konto häufiger überziehen, lohnt sich ein Blick auf unseren Dispozinsen Vergleich. Dort finden Sie unter anderem das Skatbank TrumpfKonto mit Dispokredit-Zinsen von unter 6,00 %. Wer häufig aus dem Dispo lebt, muss durch geschickte Finanzplanung versuchen, ohne Kontoüberziehung auszukommen. Kredite sind in der Regel unnötig und teuer.

Grund 7: längeres Verreisen ins Ausland
Wählen Sie bestenfalls ein online geführtes Girokonto, wie zum Beispiel das Consorsbank Girokonto oder ING Girokonto. Hier tätigen Sie von überall aus Ihre Bankgeschäfte. Achten Sie zudem darauf, dass Sie entweder mit der Girocard oder der Kreditkarte kostenlos an Bargeld kommen. Mehr dazu in unserem Ratgeber Bezahlen und Geld abheben im Ausland.

Beachten Sie bei einem Bankwechsel bzw. einer Kontokündigung unbedingt die richtige Vorgehensweise.

Konto kündigen, worauf muss ich achten?

Die Kündigung Ihres Kontos bzw. ein Wechsel ist jederzeit und ohne Angabe von Gründen möglich. Ein formloses Schreiben genügt.

Es ist entscheidend, welche Kontoform Sie auflösen möchten. Während sich Giro- oder Tagesgeldkonten sofort kündigen lassen, haben Festgeldkonten klar definierte Laufzeiten, die unter Umständen mehrere Jahre betragen.

Viele Banken bieten einen Kündigungsservice über ein Formular oder in ihrem Online Banking-Menu an. Eine Kontokündigung lässt sich auch faxen. Wollen Sie ganz sicher gehen, kündigen Sie schriftlich per Einschreiben.

Musterschreiben

Konto kündigen / Bank wechseln

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich das Konto mit der Nummer XXXXXXX zum XX.XX.20XX. Überweisen Sie Restguthaben und sonstige Beträge auf mein neues Konto bei der XYZ-Bank / Sparkasse:

Inhaber: Toni Turnschuh
IBAN: XXXXXXX
BIC: XXXXXXX
Bankname: XYZ-Bank

Bestätigen Sie mir bitte den Eingang meiner Konto-Kündigung schriftlich.

Es grüßt Sie herzlichst,
Toni Turnschuh

Nutzen Sie alternativ zu dieser Kündigungsvorlage unsere PDF-Vorlage Konto kündigen zum Ausfüllen am Computer und drucken Sie es dann aus.

Wichtig beim Kontowechsel ist eine sorgfältige und methodische Vorgehensweise. Andernfalls riskieren Sie Fehlbuchungen, finanzielle Engpässe oder unnötige Übergangsphasen ohne aktives Konto.

Im Folgenden finden Sie einen Leitfaden, der Sie einfach und sicher durch den Bankwechsel-Prozess führt. Wollen Sie Ihr Girokonto kündigen, können Sie für diesen Zweck gern unsere kostenlose Vorlage verwenden. Kopieren Sie den Text über diesem Abschnitt einfach in ein Textbearbeitungsprogramm und passen Sie ihn Ihren Daten entsprechend an.

1. Neues Konto finden und eröffnen

  1. Konditionen vergleichen und neues Girokonto eröffnen
  2. Deckungsbetrag in Höhe eines Monatseinkommens auf das neue Konto überweisen
  3. ein halbes Monatseinkommen auf dem alten Girokonto belassen

Details zum 1. Schritt:

Wollen Sie Ihre Bank wechseln oder nur ein Bankkonto kündigen, suchen Sie sich vorher unbedingt ein neues Konto, sonst sind Fehlbuchungen vorprogrammiert. Auf Kontofinder.de können Sie über den Suchfilter auf den Vergleichsseiten und mit Hilfe unseres Ratgeberartikels Welches Girokonto passt zu mir? herausfinden, welches Konto für Sie geeignet ist.

Hinweis

Banken prüfen einen Antrag auf Kontoeröffnung, bevor sie ihn genehmigen. Planen Sie mindestens eine Woche dafür ein. Geldinstitute können Kontoanträge unter bestimmten Umständen auch ablehnen, vor allem dann, wenn Ihre Bonität nicht besonders gut ist. Bedenken Sie das, bevor Sie Ihr altes Konto kündigen!

Hat die Bank Ihrem Eröffnungsantrag zugestimmt, erhalten Sie die notwendigen Unterlagen innerhalb weniger Tage mit der Post. Aus Sicherheitsgründen werden insbesondere Kredit- bzw. Bankkarten separat zu den Zugangsdaten wie PIN und TANs verschickt.

Zahlen Sie jetzt einen Geldbetrag in Höhe eines Monatseinkommens auf Ihr neues Konto ein. Belassen Sie aber unbedingt genügend Geld auf Ihrem alten Bankkonto, um ausstehende Zahlungen in der Übergangsphase bedienen zu können. Kündigen Sie Ihr Girokonto erst im dritten Schritt, wenn wirklich alle Buchungsvorgänge über das neue Konto laufen.

2. Neue Kontoverbindung melden

Jede deutsche Bank ist seit 18.09.2016 gesetzlich dazu verpflichtet, Sie beim Kontowechsel zu unterstützen. Wenn Sie es wünschen, kümmern sich Ihre alte und neue Bank darum, Ihre Zahlungspartner zu informieren, was Ihnen jede Menge Zeit und Aufwand spart.

Neben diesem gesetzlichen Kontowechselservice gibt es auch noch eine digitale Kontowechselhilfe, wo in nur wenigen Minuten Ihre Kontodaten analysiert und die Zahlungspartner Ihrer Wahl benachrichtigt werden. Alle Details finden Sie in unserem Ratgeber zum Kontowechselservice.

Falls Sie keinen Service in Anspruch nehmen wollen, gehen Sie am besten wie folgt vor:

  1. alle Lastschriftempfänger über neue Kontoverbindung informieren
  2. anhand der letzten Kontoauszüge eine Liste mit Zahlungsempfängern erstellen
  3. alle Daueraufträge überprüfen und ins neue Girokonto übernehmen

Details zum 2. Schritt:

Informieren Sie nun alle in Verbindung mit Ihrem Konto stehende Personen und Einrichtungen über Ihren Kontowechsel. Nehmen Sie sich als Erstes die Daueraufträge und Lastschriften-Empfänger vor. Permanente Zahlungen lassen sich leichter ermitteln. Erstellen Sie in diesem Zusammenhang eine Liste, in der folgende Empfänger unbedingt berücksichtigt werden sollten:

  • Vermieter
  • Telefon/Internet – Anbieter
  • Haushaltsabgabe (Rundfunkbeitrag)
  • Versicherungen (Unfall, Krankenkasse, Rente, Leben, Risiko, Hausrat, Haftpflicht, KFZ)
  • Abonnements (Zeitschriften, Nahrungsmittel)
  • Sportvereine oder Fitnessstudio

Durch eine sorgfältige Vorbereitung beim Konto kündigen sparen Sie sich unangenehme Zahlungsausfälle mit eventuell anfallenden Mahngebühren. Um eine möglichst lückenlose Übersicht zu erstellen, hilft die Analyse der Kontoauszüge aus den vergangenen sechs Monaten. Haben Sie die Liste vervollständigt, können Sie Kontakt mit den Zahlungsempfängern aufnehmen und sie über den Bankwechsel informieren. Nutzen Sie dazu das Formular Änderung der Bankverbindung.

3. Beide Girokonten parallel laufen lassen

  1. drei Monate lang beide Girokonten nebenher laufen lassen
  2. jede Woche Kontobewegungen auf dem alten Girokonto prüfen
  3. Girokonto kündigen – formlos oder mit unserer Kündigungs-Vorlage

Details zum 3. Schritt:

Lassen Sie beide Konten mindestens zwei Monate parallel laufen. Noch besser ist ein Zeitraum von vier Monaten, um ganz sicher zu gehen, dass keine Lastschriften mehr vom alten Konto abgehen. Überprüfen Sie in dieser Zeit wöchentlich die Buchungen auf beiden Konten. Erst wenn Sie keine Buchungen mehr feststellen oder Lastschriften ins Leere laufen, ist der Kontowechsel erfolgreich abgeschlossen.

Vergessen Sie nicht Ihren Freistellungsauftrag so anzupassen, dass der Freibetrag genau die gezahlten Zinsen auf Ihrem alten Konto abdeckt. Gleichzeitig stellen Sie die Laufzeit für den Auftrag auf das Ende dieses Jahres ein. So können Sie im nächsten Jahr wieder über den vollen Freibetrag für das neue Bankkonto verfügen. Nutzen Sie für die Meldung unsere Freistellungsauftrags-Vorlage oder passen Sie den Freistellungsauftrag im Online-Banking Ihrer alten Bank an.

Tipp

Sichern Sie alle Kontoauszüge in ihrem Online-Postfach des alten Kontos oder gehen Sie vor der Kontoauflösung noch einmal zu einem Kontoauszugsdrucker. Wenn Sie später Auszüge anfordern, müssen Sie die Kosten dafür tragen. Und die sind oft nicht unerheblich.

Wie kann ich mein Sparkonto (Tagesgeld oder Festgeld) kündigen?

Ihr Recht auf fristlose Kündigung gilt auch bei einem Sparkonto als Tagesgeld oder Festgeld uneingeschränkt. Das Festgeld endet meistens automatisch nach der vereinbarten Laufzeit. Beachten Sie jedoch hier das Prinzip der Prolongation. Hierbei werden ungekündigte Festgelder nach Ablauf des Anlagezeitraumes mit der gleichen Laufzeit wieder angelegt.

Kündigen Sie also rechtzeitig zum Laufzeitende. Bei einigen wenigen Festgeld-Banken ist auch eine vorzeitige Kündigung möglich. Dann allerdings in der Regel mit Zinsverlust oder Zinsabschlag. Prüfen Sie in diesem Zusammenhang die Bedingungen Ihres Festgeldkontos schon vor einer Kontoeröffnung.

Ein Tagesgeldkonto können Sie wie ein Girokonto kündigen. Nutzen Sie dafür einfach unsere Vorlage oder das Musterschreiben weiter oben oder eben den Service Ihrer Bank.

Fazit

Möchten Sie Ihre Bank wechseln oder das Girokonto kündigen, ist das im Grunde sehr einfach und schnell erledigt. Vor der Konto-Kündigung müssen alle Lastschrift- und Daueraufträge umgemeldet und die zuständigen Stellen über den Bank-Wechsel informiert werden. Das können Sie selbst tun oder überlassen es (bei einer Girokonto Kündigung) der neuen Bank.

Eine Kontokündigung kann jederzeit und fristlos erfolgen. Dies gilt auch für Tagesgeld- und Festgeld. Beachten Sie beim Festgeld die zum Teil mehrjährige, verbindliche Laufzeit.

Fordern Sie unbedingt eine Bestätigung der Auflösung an. Den sichersten Nachweis für Ihre Kündigung erhalten Sie mit einem Einschreiben per Post.

Sie suchen noch nach einem neuen Girokonto? Werfen Sie einen Blick in unseren Girokonto-Vergleich.


Ihre Kommentare zu diesem Beitrag

Neben des eigenen Profites dürfte als Argument noch erwähnt werden WAS die Bank mit dem Geld anstellt. Die Wahl einer Bank mit z.B. Klima-freundlichen und der Allgemeinheit dienenden Investitionen anstelle einer mit schmutzigen Geschäftspraktiken z.B.
Leider sind solche schmutzige Geschäfte keine Spekulation mehr sondern werden immer wieder nachgewiesen. Wir haben hier also einen grossen Hebel und es somit selbst in der Hand!

von Ben

Sehr guter Kommentar...es liegt an uns, der Wirtschaftselite zu zeigen, dass man nicht alles Stillschweigend akzeptiert. Der Markt ist, wo Angebot und Nachfrage sich treffen. Die Meisten wechseln jährlich nur Ihre KFZ-Versicherung, wobei es noch so viele andere Anbieter gibt, die es sich jährlich lohnt zu überprüfen und ggf. zu wechseln

von Idris

Ich finde der Artikel schreckt eher vom Kontowechsel ab, wie dass er dazu ermutigt. Wir müssen den Banken zeigen, dass wir weiterhin gebührenfreie Konten wollen. Das geht aber nur, wenn wir den Gebühren-pflichtigen Konten kündigen. Ich habe das auch gemacht. Der Vorschlag die beiden Konten eine gewisse Zeit parallel laufen zu lassen, finde ich sehr gut. Das werde ich beim nächsten mal berücksichtigen.
Viele Grüße

von Johannes